Landtagswahl 2023

 

PRESSEMITTEILUNG DER CDU MAIN-TAUNUS
 

CDU MAIN-TAUNUS BLEIBT IN DER HESSISCHEN LANDESREGIERUNG VERTRETEN:

CHRISTIAN HEINZ SOLL HESSISCHER JUSTIZMINISTER WERDEN
 

Wiesbaden/Hofheim. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat heute bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden angekündigt, den MTK-Landtagsabgeordneten Christian Heinz zum Hessischen Minister der Justiz und für Rechtsstaat ernennen zu wollen. Der Hessische Landtag kommt am Donnerstag zu seiner konstituierenden Sitzung mit Wahl des Ministerpräsidenten zusammen.

Die CDU Main-Taunus gratuliert ihrem Landtagsabgeordneten Christian Heinz zum Vorschlag als Hessischer Justizminister. Hierzu erklärt der CDU-Kreisvorsitzende Staatsminister Axel Wintermeyer: „In den vergangenen Wahlperioden hat sich Christian Heinz einen guten Namen gemacht, er genießt im politischen Wiesbaden einen hervorragenden Ruf. Deshalb freut es mich als Kreisvorsitzender, aber auch ganz persönlich sehr, dass Boris Rhein auf ihn als Justizminister vertraut. Christian ist ein brillanter und fleißiger Politiker mit viel Expertise in der Innen- und Rechtspolitik. Dies wird er auch in seinem neuen Amt zeigen können. Und dies verdeutlicht auch: Es lohnt sich, die CDU im Main-Taunus-Kreis zu wählen und bei uns Mitglied zu sein. Mit kraftvollem Einsatz, klaren Inhalten und klugen Köpfen bieten wir den Menschen bei uns seit 25 Jahren zuverlässig den direkten Draht in die Hessische Landesregierung.“

Heinz wird nach Ministerpräsident a.D. Roland Koch und Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Axel Wintermeyer der dritte Vertreter aus dem Main-Taunus-Kreis im Range eines Staatsministers bzw. Ministerpräsidenten in den CDU-Landesregierungen seit 1999 sein. Wintermeyer selbst hatte kurz vor Weihnachten dem Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein mitgeteilt, dass er nicht mehr Teil der neuen Landesregierung sein wird, um neuen, jüngeren Menschen in seiner Partei die Möglichkeit zu geben, in der Hessischen Landesregierung Verantwortung zu übernehmen. Rhein hatte Wintermeyer zuvor die Übernahme eines gewichtigen Ressorts angeboten. Er wird am Donnerstag nach über 13 Jahren als dienstältester Minister ausscheiden und Landtagsabgeordneter bleiben. „Es war mir eine Freude und eine Ehre, so lange als Minister den Bürgerinnen und Bürgern dienen und die Geschicke unseres Landes mitgestalten zu dürfen. Man kann sich vorstellen, wie leicht mir der Abschied fällt, jetzt wo Christian Heinz den Main-Taunus-Kreis weiter am Kabinettstisch vertreten wird. Neben der neugewonnenen Freiheit ist dies sicherlich eines der schönsten Ergebnisse in diesen Tagen, die mich mit großer Freude und Zufriedenheit erfüllen“, kommentiert der scheidende Staatsminister abschließend.

Christian Heinz vertritt seit 2010 den östlichen Teil des Main-Taunus-Kreises im Hessischen Landtag und folgte auf den damals ausgeschiedenen Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. Mit den Schwerpunkten Innen- und Rechtspolitik gilt er 

kontakt@cdu-main-taunus.de www.cdu-main-taunus.de

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


wir haben heute ein neues Kapitel für unser Land aufgeschlagen und den Koalitionsvertrag der ersten christlich-sozialen Koalition von CDU und SPD in Hessen unterzeichnet.


Dabei verbinden wir mit unserem Hessenvertrag und unserer Koalition einen klaren Anspruch: EINE FÜR ALLE.

EINE Koalition für alle Hessinnen und Hessen, EIN Vertrag für alle Bürger und Betriebe in unserem Land – und EINE gemeinsame Zusage: Wir wollen die Mehrheit und die gesellschaftliche Mitte stärken, Minderheiten schützen und einen neuen Zusammenhalt schaffen.


Das ist, was unser Programm und die von uns vereinbarten Maßnahmen in allen Bereichen maßgeblich prägt.

Damit setzen wir für die kommenden 5 Jahre klare Schwerpunkte:


  1. Wir stellen Bildung, Familien und Alleinerziehende ins Zentrum unserer Arbeit und sorgen für beste Chancen für unsere Kinder und eine starke Unterstützung für Familien im Alltag.
  2. Wir stärken unseren Rechtsstaat und zeigen noch mehr Konsequenz gegen Kriminalität und Gewalt. Denn wir schützen in Hessen unsere Bürger und nicht die Kriminellen.
  3. Wir begrenzen die irreguläre Migration und intensivieren gleichzeitig die Integration derjenigen, die ein Bleiberecht bekommen, mit mehr Förderung, aber auch klaren Integrationspflichten.
  4. Wir investieren in neues Wachstum und eine starke Wirtschaft, mit einer aktiven Wirtschafts- und Industriepolitik und erstmals einer eigenen Landeswirtschaftsförderung.
  5. Und wir sorgen weiterhin für eine gute Gesundheitsversorgung in allen Regionen, gute Angebote in der Pflege und ein gutes Leben im Alter.


Wir haben diesen Koalitionsvertrag in den vergangenen Wochen mit der SPD intensiv verhandelt. Wir haben das mit großer Konzentration, Sachorientierung und Vertraulichkeit getan. Und wir haben gezeigt: Wir wollen gemeinsam etwas für die Menschen in unserem Land erreichen, anstatt uns im Kleinen zu zerstreiten.

Denn ich bin fest davon überzeugt: Ein gutes Miteinander zwischen politischen Parteien, gemeinsam zu handeln statt gegeneinander zu hetzen – war selten so wichtig wie heute. Politik muss angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit und der tiefen Verunsicherung in der Bevölkerung mehr denn je in der Lage sein, das Große vor das Kleine zu setzen und sich mit den Problemen der Menschen zu beschäftigen, anstatt mit sich selbst.

Darauf können wir aufbauen und gemeinsam dafür sorgen, dass 2024 ein Jahr des Zusammenhalts und der Zuversicht wird.

Dieser Koalitionsvertrag und unsere Bereitschaft für Verantwortung legen die Grundlage, gemeinsam Hessen weiter zu führen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr.

Herzlich,
Ihr

  Liebe Freundinnen und Freunde,

die Koalitionsverhandlungen in Hessen werden in einer Zeit multipler Krisen geführt: Ukraine-Krieg, Hamas-Terror, Migrationskrise, Preisanstiege und Wirtschaftskrise. Wir sind angetreten für eine Koalition, die jetzt die richtigen Entscheidungen in Bezug auf die zentralen Herausforderungen unserer Zeit trifft – und das zum ersten Mal nach 70 Jahren in einer christlich-sozialen Koalition.

Wir haben nun ein Etappenziel erreicht. In den vergangenen Wochen konnten wir das Vertrauen zwischen den beiden Parteien vertiefen und in zahlreichen Gesprächen ein neues Miteinander erarbeiten.

Das gilt nicht nur für die Spitzengruppe, sondern insbesondere für die Breite der Partei. Wir verhandeln in vielen Fachgruppen mit erfahrenen Kräften aus der Europa-, Bundes- und Landespolitik sowie der kommunalen Familie.

Mit dieser breiten Beteiligung und einer Breite bei den Entscheidungsträgern sind wir auf einem guten Weg in Richtung Zielgerade.

Die Facharbeitsgruppen zu den einzelnen Themen haben ihre Arbeit abgeschlossen. Die Spitzengruppe klärt nun die finalen Fragen: In den kommenden Tagen werden wir unseren Koalitionsvertrag einem gründlichen Finanzcheck unterziehen und ihn in der nächsten Woche finalisieren, sodass wir ihn den Gremien beider Parteien bis zum 16. Dezember vorlegen können.

Uns eint dabei ein gemeinsames Ziel: Wir teilen einen gemeinsamen Anspruch und auch einen neuen Stil. Wir wollen keinen klassischen Koalitionsvertrag nach dem Prinzip der Leistung und Gegenleistung. Stattdessen vereinen wir die Kernkompetenzen der Partner zu einem konsequenten Regierungsprogramm.

Wir wollen keine alten Kompromisse eingehen, sondern einen neuen Konsens erreichen, der Gräben überwindet und vermeintliche Gegensätze zusammenführt: Freiheit und Sicherheit, Wirtschaftskraft und Klimaschutz, Familie und Beruf, jüngere und ältere Generationen, Migration und Integration, Tradition und Fortschritt.

Das ist und bleibt unsere Leitlinie für einen gemeinsamen Aufbruch in eine gute neue Zeit für unsere Bürger und unser Land.

Herzliche Grüße

Ihr


Liebe Freundinnen und Freunde,


die Koalitionsverhandlungen mit den hessischen Sozialdemokraten gehen voran. In zahlreichen Verhandlungsgruppen, die sich mit unterschiedlichen Themen befassen, wird diskutiert und die wesentlichen Punkte für den Koalitionsvertrag verhandelt. Wir wollen ein christlich-soziales Programm schreiben, das Vernunft und Fortschritt miteinander verbindet. Ein Programm für Vernunft im Umgang mit der Migration, bei der Inneren Sicherheit, für Anreize statt Verbote, für Beteiligung statt Bevormundung, für Entlastungen statt Belastungen. Und ein Programm für Fortschritt bei Wirtschaft und Innovation, bei Wissenschaft und Forschung, bei Energie und Mobilität.

Während der zähen Haushaltsverhandlungen in Berlin zeigt die Chaos-Ampel sich wieder einmal von der besten Seite. Noch im Bundestagswahlkampf 2021 versprach der jetzige Kanzler Olaf Scholz: Die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants und Kneipen bleibt bei ermäßigten 7 Prozent! Nun kann der Kanzler sich an sein Versprechen wohl nicht mehr erinnern, denn ab 2024 gelten in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer. Dies ist ein Schock für die Wirte in Deutschland, vielen Betrieben droht durch die Erhöhung sogar das Aus. Wir als CDU sind weiterhin für eine ermäßigte Steuer, denn für uns gilt: Gläser hoch, Steuer runter!



Unser Vorsitzender Kurt Wigel hat uns die Eckpunkte für die Koalitionsverhandlungen mit der SPD zur Verfügung gestellt.

ECKPUNKTE EINER HESSENKOALITION DER VERANTWORTUNG


Jede Zeit hat ihre Herausforderungen. Aber noch nie waren es so viele auf einmal: Ukraine-Krieg und Hamas-Terror, Preis-, Wirtschafts- und Migrationskrise. Viele gewachsene Gewissheiten gelten nicht mehr und zentrale Versprechen des Staates – wie Sicherheit und Wohlstand für alle – müssen auf neue Grundlagen gestellt werden.
Diese Herausforderungen bewältigen wir gemeinsam – oder gar nicht. Wir wollen deshalb eine breite Hessenkoalition bilden, die diese Grundlagen erneuert. Eine Koalition mit zwei Partnern: den sie tragenden Parteien und den Bürgerinnen und Bürgern. Eine mutige Koalition, die Debatten in die Mitte holt und sie führt, anstatt sie zu verdrängen. Die andere Meinungen anhört und ernst nimmt, auch wenn sie unangenehm sind. Eine Koalition für Freiheit und Vernunft, für Stabilität, soziale Sicherheit und sanfte Erneuerung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und nicht gegen sie. Eine Koalition, die die breite Mehrheit stärkt und die Rechte von Minderheiten schützt.
Wir – Christdemokratie und Sozialdemokratie – wollen in dieser fordernden Zeit den Versuch unternehmen, eine solche Regierung zu bilden und in Hessen zum ersten Mal seit 70 Jahren in einer Koalition zusammenarbeiten. Dabei eint unsere beiden Parteien seit Bestehen der Bundesrepublik die Bereitschaft zur Übernahme staatspolitischer Verantwortung und eine tiefe Verankerung in unseren Kommunen.
Unser gemeinsames Ziel ist es, keine alten Kompromisse zu schließen, sondern einen neuen Konsens zu erreichen und unsere Gesellschaft neu zusammenzuführen.
Mehr denn je erwarten die Menschen in unserem Land bei der Bewältigung der zentralen Herausforderungen ein neues Miteinander der politischen Kräfte – bei der Begrenzung der irregulären Migration, der Stärkung unseres Rechtsstaates, dem Abbau von Belastungen für Bürger und Betriebe, dem sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt und gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land. Diese Erwartung wollen wir aufgreifen und gemeinsam handeln für die richtigen Entscheidungen zur Lösung der großen Probleme unserer Zeit. Für die Verhandlung einer christlich-sozialen Koalition für Hessen setzen wir folgende Schwerpunkte:


1. BILDUNG:

Wir bekennen uns zur Bildungsgerechtigkeit und der Vielfalt der Schulformen, zur pädagogischen Selbstständigkeit und dem Erhalt des mehrgliedrigen Schulsystems inklusive Noten und Sitzenbleiben. Wir wollen mehr Lehrerstellen an allen Schulen schaffen und orientieren uns dabei am konkreten Bedarf vor Ort. Wir werden anhand klarer Kriterien weitere Vertretungskräften entfristen. Den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen werden wir vollständig umsetzen und für eine möglichst breite Einbindung der Vereine und außerschulischen Angebote sorgen. Das Schulfach „Digitale Welt“ werden wir landesweit ausrollen und die strukturelle Deutschförderung in Kita und Schule stärken. Die Kern-Lehrpläne u.a. der Fächer Sachunterricht, Geschichte sowie Politik und Wirtschaft werden wir schärfen und die Berufsorientierung in allen Schulformen (Praktika, Arbeitslehre/praktisches Arbeiten) ausbauen. Ab der 7. Klasse wollen wir in Unterstützung der Schulträger digitale Endgeräte sicherstellen und einen kostenfreien Zugang zu digitalen Endgeräten in der Schule ermöglichen, wenn es integraler Bestandteil des Unterrichts ist. Wir werden ein Landespaket für berufliche Bildung schnüren, mit dem wir Azubi-Campus schaffen, die Ausstattung der Berufsschulen verbessern und die kostenlose Meisterausbildung einführen. Die Berufsschulstandorte in der Fläche und damit eine möglichst wohnortnahe duale Ausbildung wollen wir sichern und Angebote des Landes zur Ausweitung des dualen Studiums entwickeln.


2. FAMILIE UND ALLEINERZIEHENDE:

Wir werden ein Investitionsprogramm für den Kitaausbau aufsetzen und eine vereinfachte Zulassung multiprofessioneller Teams ohne Einzelfallprüfungen in Kita und Schule ermöglichen. Die praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PIVA) wollen wir durch Ausbau der bezahlten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher weiterentwickeln und Kita-Leitungen möglichst weitgehend freistellen für administrative Aufgaben. Wir wollen ein verpflichtendes letztes Kita-Jahr einführen (max. 6 Std. täglich). Auf Bundesebene setzen wir uns dafür ein, die Ehe und Familien steuerlich zu stärken, das Kindergeld zu erhalten, keine Einschränkung des Elterngeldes vorzunehmen, den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende zu erhöhen und das Arbeitszeitgesetz im Sinne von mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu flexibilisieren, ohne Schutzrechte zu schwächen.


3. SICHERHEIT:

Wir wollen mehr Stellen für die Polizei schaffen und in die Modernisierung der Ausrüstung, vor allem auch im ländlichen Raum, investieren. Wir schnüren ein Respekt-Paket für Polizisten, u.a. mit einer Strafanhebung für Beleidigungen und Angriffe gegenüber Beamten und einer Überarbeitung des Zulagensystems (Prüfung einer Ballungsraumzulage, der Erhöhung der Polizeizulage und der Ruhegehaltsfähigkeit Polizeizulage). Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes werden wir steigern, u.a. durch eine amtsangemessene Besoldung im Rahmen der verfassungsrechtlichen Vorgaben, Digitalisierung und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die bereits angestoßene neue Führungskultur bei der hessischen Polizei werden wir konsequent fortführen. Wir schaffen verbesserte Rahmenbedingungen für Videoüberwachung sowie ausreichend geschultes Personal (vereinfachte Zulassung, Erweiterung um Akustik, Mustererkennung, zielgerichtete Fahndung via Gesichtserkennung). Die Fahndungsmöglichkeiten werden wir ausweiten und in besonderen Fällen und auf richterlichen Beschluss den Zugang zu audiovisuellen Systemen ermöglichen sowie die Quellen-TKÜ für den Verfassungsschutz einführen. HessenDATA 3werden wir ausweiten, indem wir den Straftatenkatalog erweitern, die Nutzung von IP-/Maut-/ Verkehrsüberwachungsdaten ermöglichen und einen verbesserten Datenaustausch zwischen Sicherheitsbehörden und anderen Behörden sicherstellen. Den Einsatz von KI zur automatisierten Auswertung großer Datenmengen und zur Erkennung von Hate-Speech im Netz werden wir ermöglichen. Im Bundesrat werden wir einen Gesetzesentwurf zur IP-Adressspeicherung einbringen. Wir werden ein Frauensicherheitspaket auf den Weg bringen, mit dem wir u.a. den Anwendungsbereich der Fußfessel für Frauenschläger ausweiten und die Förderung für Frauenhäuser ausbauen. Die Drogenkriminalität im Frankfurter Bahnhofsviertel, am Frankfurter Flughafen und in ganz Hessen werden wir konsequent bekämpfen und eine Innenstadtoffensive gegen Kleinkriminalität starten. Wir entwickeln einen umfangreichen Aktionsplan gegen alle Formen des Extremismus und legen einen Schwerpunkt auf Rechtsextremismus und Antisemitismus. Wir gründen eine neue Landesstiftung für Demokratie, Aufklärung und politische Bildung.


4. MIGRATION UND INTEGRATION:

Wir bekennen uns bei der Integration zum Grundsatz des Forderns und Förderns. Wir werden deshalb verpflichtende Deutschkurse und Rechtsstaatsklassen einführen, die Sprachförderung in allen Altersklassen forcieren und das Integrationsgesetz einer Revision unterziehen (u.a. Aufnahme von konkreten Integrationspflichten, stärkere Berücksichtigung von Antisemitismus, rechtsförmliche Überarbeitung). Wir bekennen uns zur Begrenzung der Migration und dem Schutz der europäischen und deutschen Außengrenzen, u.a. mit stationären Grenzkontrollen. Wir starten eine echte Rückführungsoffensive. Wir werden Ausreiseverpflichtungen konsequent durchsetzen und alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten ausschöpfen (u.a. Ausweitung Abschiebehaft, Wohnungsbetretungsrecht, Einrichtung von Rückführungszentren). Eine Zuweisung von Flüchtlingen in die Kommunen soll nur bei Bleibeperspektive erfolgen (ggf. Rückverlegung). Wir schaffen dafür ausreichende Kapazitäten bei Erstaufnahmeeinrichtungen, führen eine Wohnsitzauflage/Residenzpflicht ein und stärken die Ausländerbehörden. Wir streben im Dialog mit den Kommunen an, dass Geflüchtete keine monetäre Auszahlungen mehr erhalten und wollen konsequent auf Bezahlkarten und Sachleistungen umstellen. Im Bundesrat werden wir eine Initiative zur Ausweitung sicherer Herkunftsländer (Quote unter 5%) einbringen. Auf Bundes- und Europaebene setzen wir uns gegen neue Anreize für irreguläre Migration, für die konsequente Rückführung abgelehnter Asylbewerber und Asylverfahren außerhalb der EU ein. Wir starten einen Hessen-Pakt, der eine angemessene finanzielle Ausstattung der Kommunen durch Bund und Land, eine Unterstützung der Kommunen bei der Versorgung von Geflüchteten, wo möglich eine dauerhafte Überlassung landes- und bundeseigener Gebäude sowie die Prüfung von Verwaltungssynergien und ggf. Zentralisierung umfasst.

5. GESUNDHEIT UND SOZIALES:

Gemeinsam mit dem Bund wollen wir eine verlässliche Finanzierung des Krankenhauswesens, insbesondere auch im ländlichen Raum, sicherstellen. Eine Übergangsfinanzierung der Kosten während der Krankenhausreform soll gewährleistet werden. In jedem Landkreis Hessens wollen wir eine gute Gesundheitsversorgung sichern, beispielsweise durch den (möglichst flächendeckenden) Ausbau Medizinischer Versorgungszentren (MVZ). Die Landarztquote wollen wir in Höhe und Anwendungsbereich ausweiten und weitere Medizinstudienplätze an unseren hessischen Universitäten schaffen. Wir wollen ein Landespflegegeld für pflegende Angehörige einführen und ein umfassendes Landespflegekonzept entwickeln. Auf Bundesebene setzen wir uns für einen Pflege-Deckel beim Eigenanteil ein. Wir schaffen einen „Aktionsplan gegen Einsamkeit“ und wollen eine flächendeckende Versorgung mit Gemeindepflegekräften sicherstellen.


6. WOHNEN:

Wir werden eine Initiative zur Baulandgewinnung starten. Außerdem verbessern wir die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau und werden insgesamt die Planungs- und Genehmigungsverfahren im Bausektor beschleunigen. Gleichzeitig verstetigen wir die Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und wollen uns beim Bund im Rahmen einer Grunderwerbsteuerreform dafür einsetzen, dass die Länder eigene Freibeträge schaffen können. Bis der Bund die Voraussetzungen dafür schafft, werden wir für ein Hessengeld für das erste selbstgenutzte Eigenheim von 10.000 Euro pro Käufer und 5.000 Euro pro Kind zahlen. Außerdem schaffen wir ein Gesetz gegen spekulativen Leerstand in Ballungsräumen. Wir wollen gemeinsam mit dem Bund und der Wirtschaft Azubi-Wohnheime analog zu Studierenden-Wohnheimen fördern.


7. LÄNDLICHER RAUM:

Wir wollen unsere Kulturlandschaft und Traditionen in allen hessischen Landesteilen weiterhin fördern. Unser Ziel ist es, dem gesetzlichen Anspruch der gleichwertigen Lebensverhältnisse nachzukommen. Mit einem Hessen-Euro pro Mitglied und Monat wollen wir die Vereinslandschaft in Hessen fördern. Zudem steigern wir die Fördersätze für Feuerwehren und den Katastrophenschutz und werden die sogenannte „Rettergleichheit“ umsetzen. Die bürokratischen Lasten, gerade im Bereich des Ehrenamtes, wollen wir mit einem Paket zu Bürokratiebefreiung abbauen und u.a. die GEMA-Befreiung von Ehrenamtsveranstaltungen sowie die Abschaffung von Berichtspflichten umsetzen. Das hessische Schwimmbad-Programm SWIM bauen wir aus. Den Wolf werden wir in das Jagdrecht aufnehmen und die Rechte der Jäger insgesamt stärken. Wir bekennen uns zur Verstetigung der Investitionen in den Straßenbau, lehnen ein generelles Tempolimit sowie Fahrverbote für Autos ab und werden die Ausbauprojekte bei Autobahnen und am Frankfurter Flughafen fortsetzen. Gleichzeitig bekennen wir uns zum Flughafen Kassel-Calden als wichtiges nordhessisches Infrastrukturprojekt und wollen die Verkehrsverbünde mit einer besseren Finanzierung mit Landesmitteln ausstatten. Gegenüber dem Bund werden wir die Annahme seines Angebotes zum beschleunigten Autobahnausbau für alle hessischen Projekte bestätigen.


8. WIRTSCHAFT UND INNOVATION:

Wir wollen ein ambitioniertes Paket für Bürokratieabbau und Planungsbeschleunigung auflegen und eine aktive Wirtschafts- und Industriepolitik betreiben. Dazu legen wir einen Hessenfonds zur Landes-Wirtschaftsförderung auf, der u.a. Investitionskosten sowie Forschung und Innovationen fördern soll. Wir wollen die Hessenagentur auf die Förderung von Innovationen durch Forschung und Entwicklung sowie digitalen Projekten ausrichten. Für die Forscher- und Gründerszene werden wir die finanzielle Unterstützung ausbauen und die Förderung wichtiger Cluster wie Weltraum, Pharma, Automobil und Chemie weiter fortsetzen. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit in den nächsten Jahren legen wir auf das Thema Fachkräftesicherung und wollen u.a. eine Fast-Lane für Fachkräfte aus dem Ausland durch zentralere Behördenstrukturen schaffen. Auf Bundesebene setzen wir uns dafür ein, die Belastungen für Unternehmen zu reduzieren (u.a. Prüfung einer Unternehmenssteuerreform). Wir wollen flächendeckend Glasfaser bis 2030 und werden ein Förderprogramm zur Bekämpfung sogenannter „weißer Flecken“ auflegen. Unser Ziel ist eine flächendeckende 5G-Infrastruktur, die wir u.a. durch eine Straffung des Genehmigungsprozesses beschleunigt ausbauen. Wir werden ein eigenes Ministerium für Land- und Forstwirtschaft sowie Weinbau, Jagd und Heimat schaffen, das die konventionelle und die ökologische Landwirtschaft gleichwertig fördert. Das Naturschutzgesetz und das Gesetz über das Grüne Band wollen wir straffen und die Rechte der Landwirte durch ein eigenes Landwirtschaftsgesetz stärken. Gleichzeitig wollen wir Förderprogramme zur nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen vereinfachen und entbürokratisieren. Das „Cluster Holz“ werden wir stärken – von der Holzverarbeitung, über die Forstwirtschaft bis zum naturnahen Tourismus. Auf europäischer Ebene machen wir uns dafür stark, das Regulierungen im Einklang mit den Bedürfnissen der Landwirtschaft erfolgen. Das Tariftreue- und Vergabegesetz werden wir reformieren und die Kontrollen zielgerichtet intensivieren.


9. ENERGIE, KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ:

Wir bekennen uns zu den geltenden Klimaschutzzielen und wollen die hessischen Sektorziele analog zum Bund synchronisieren. Die Förderkulisse des Heizungsgesetzes (GEG) wollen wir bei Härtefällen mit einem Hessen-Zuschuss für den Heizungstausch flankieren. Wir setzen uns für „Superabschreibungen“ für Erneuerbare Energien ein und wollen die Genehmigung von Anlagen zur Nutzung von Wind, Sonne und Wasser zur Energiegewinnung beschleunigen. Hessen soll Leitstandort für innovative Energieforschung werden (v.a. in den Bereichen laserbasierte Kernfusion und Erneuerbare Energien). Außerdem schreiben wir die Wasserstoffstrategie des Landes konsequent fort. Wir wollen die Solarenergie in unserem Land ausbauen und u.a. die Photovoltaik mit einem „100.000 Dächer-Programm“ fördern. Zur Erfüllung des neuen Flächenziels der Bundesregierung ermöglichen wir das Repowering auf den entsprechenden Flächen. Insgesamt wollen wir Flächen für Erneuerbare Energien bereitstellen; bei der Vergabe landeseigener Flächen für die Nutzung von Windenergie (durch Hessenforst) beteiligen wir die Kommunen. Den Anteil erneuerbarer Energien zur Wärmebereitstellung wollen wir bis 2030 erhöhen und kommunale Wärmepläne stärken.


10. FREIHEIT UND GENERATIONENGERECHTIGKEIT:

Wir bekennen uns zum Leitbild des mündigen Bürgers. Das bedeutet für uns: Anreize statt Verbote, Beteiligung statt Bevormundung und Entlastungen statt Belastungen. Gleichzeitig werden wir festschreiben, dass in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen (wie Schulen, Universitäten, Rundfunk) auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird und eine Orientierung am Rat der deutschen Sprache erfolgt. Zur Stärkung der demokratischen Partizipation junger Menschen setzen wir eine Enquete-Kommission ein. Wir wollen bis Ende der Wahlperiode alle Verwaltungsleistungen online zur Verfügung stellen und stärken den „Digi-Check“, der die Digitaltauglichkeit von Gesetzesvorhaben abschätzt. Wir bekennen uns zum handlungsfähigen Staat, zur Schuldenbremse und zur Rückzahlung von Schulden, wo dies möglich ist. Gleichzeitig streben wir eine Reform des Länderfinanzausgleichs an und wollen dabei die Hilfen an mehr Eigenleistung der Nehmerländer koppeln. Die finanzielle Situation der Kommunen wollen wir im Rahmen der Evaluierung des Kommunalen Finanzausgleichs (KFA) unter besonderer Berücksichtigung der wachsenden Ausgaben im Bereich der Kitas und des Ziels der Entlastung von Straßenausbaubeiträgen verbessern. Außerdem erweitern wir den gesetzlichen Rahmen, in dem sich die Kommunen wirtschaftlich betätigen können. Das bedeutet konkret mehr Möglichkeiten in ausgewählten Sektoren, die unter Berücksichtigung funktionierender Marktstrukturen festgelegt werden. Zudem stärken wir die Handlungsfähigkeit der Kommunen u.a. durch eine weitere Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit, die Prüfung der Einführung von Sperrklauseln oder die Unterstützung bei der Verwaltungsmodernisierung.


Liebe Mitglieder und Freunde der CDU


bei der Landtagswahl in vier Tagen steht Hessen, stehen Sie, vor einer Vertrauensfrage: Wem vertrauen Sie unser Land in den nächsten fünf Jahren an?

Wir haben in den vergangenen Wochen unserer Kampagne gemeinsam viel erreicht. Wir waren jeden Tag im Land unterwegs, haben unzählige Gespräche geführt, zugehört und offen über unsere Politik und den richtigen Weg für Hessen diskutiert. Wir haben Zuversicht gespürt, aber auch Unsicherheit – und viele Anliegen und Aufträge mitgenommen für die Zukunft unseres Landes und unserer Bürger.

Geleitet hat uns dabei immer ein klarer Maßstab: Wir führen unsere Kampagne mit Stil – im Umgang miteinander und mit unseren politischen Wettbewerbern. Klare Auseinandersetzungen in der Sache ja, persönliche Angriffe nein. Andere sind vor allem in den vergangenen Tagen leider einen anderen Weg gegangen und haben versucht, mit Ressentiments und auch mit persönlichen Angriffen Wahlkampf und Stimmung gegen die CDU zu machen.

Meine persönliche Bitte ist: Lassen wir uns davon nicht beirren und bleiben wir auch in den Tagen bis zur Wahl bei der klaren Linie unserer Kampagne – Stil statt Streit, Anstand statt persönliche Angriffe. Ich bin sehr dankbar, dass das von unseren vielen engagierten Mitgliedern genau so gelebt wird.

Denn bei allen berechtigten Unterschieden in einem Wahlkampf und zwischen den Parteien bleibt es wichtig, uns ein starkes Miteinander zu erhalten. Die Herausforderungen unserer Zeit sind groß. Deshalb muss auch unser gemeinsamer Wille, dieses Land voranzubringen, immer groß bleiben. Dazu gehört, dass wir trotz aller Auseinandersetzungen in der Sache immer in der Lage bleiben, gemeinsam für und an etwas zu arbeiten. Denn ich bin überzeugt: Uns alle eint, auch über Parteigrenzen hinweg, der Wille, für unser Land etwas Gutes zu erreichen.

Das ist und bleibt der Anspruch der CDU und meine persönliche Zusage an Sie: Wir werden – wie bisher – das Land führen und keine schrillen Debatten. Wir werden nicht nur ankündigen, sondern anpacken. Nicht zu viel versprechen. Aber alles halten. Dafür werben wir und dafür werbe ich als Ihr Ministerpräsident um Ihr Vertrauen, am 8. Oktober, bei der Landtagswahl.

Lassen Sie uns Hessen gemeinsam weiterführen - in eine gute neue Zeit.

Ihr

Rufen Sie uns an

iebe Freundinnen, liebe Freunde,

wir starten in den Endspurt unseres Wahlkampfs in Hessen. Jetzt gilt es, um jede Stimme zu kämpfen. Denn wir sehen es täglich: Es macht einen Unterschied, wer das Land regiert. 10 Tage vor der Wahl möchte ich gemeinsam mit Ihnen den Countdown starten und lade Sie alle zu einer gemeinsamen Videokonferenz ein.

Datum: Donnerstag, 28. September 2023
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Thema: Endspurt im Landtagswahlkampf

Über den nachfolgenden Link können Sie dann am 28. September an der Videokonferenz teilnehmen.

  zum Meeting

  oder über den Link:
https://cdudeutschland.webex.com/cdudeutschland/j.php?MTID=mb2f25e2d20050d8dc9b8913112e4bdb4

Ich freue mich darauf, Sie in der Videokonferenz begrüßen zu dürfen.
Am 8.Oktober mit beiden Stimmen CDU!

Freundliche Grüße

 

  Manfred Pentz MdL
Generalsekretär der CDU Hessen

Erhöhung um 12 Prozent

Jobcenter-Chefin rügt Bürgergeld-Plus: „Finanzieller Anreiz zur Arbeit fehlt“

Montag, 25.09.2023, 16:45


Steffi Ebert, Leiterin des Jobcenters Schmalkalden-Meiningen in Thüringen, rügt die Erhöhung des Bürgergeldes zum 1. Januar scharf. Für Geringverdiener lohne sich Arbeit immer weniger. Zudem sei es sehr schwierig, Leistungsempfänger in die Pflicht zu nehmen.

Die geplante Erhöhung des Bürgergelds um rund 12 Prozent im kommenden Jahr stößt auf massive Kritik. So sprach der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn von einem „falschen Signal“ und forderte mehr Strafen für arbeitsunwillige Erwerbslose. Spahn: „Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet.“

Auch der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, kritisierte die Erhöhung des Bürgergelds – Alleinstehende sollen vom 1. Januar an monatlich 563 Euro statt bisher 502 Euro bekommen – als „schweren Fehler“. Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) und andere Vertreter der Ampelkoalition verteidigten dagegen die Erhöhung.

Jobcenter-Leiterin: „Der finanzielle Anreiz zur Arbeit fehlt“

Jetzt hat sich erstmals die Leitern eines Jobcenters öffentlich geäußert – und dabei ungewöhnlich kritische Töne angeschlagen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte Steffi Ebert (44), Leiterin des Jobcenters Schmalkalden-Meiningen in Thüringen, auf die Frage, wie sie die geplante Erhöhung des Bürgergeldes zum 1. Januar bewerte: 

„Nicht nur ich, auch andere Akteure in der Jobcenter-Welt sehen sie kritisch – gerade auch mit Blick auf das Lohnabstandsgebot.“ Ebert glaubt, dass die Zahl der Menschen, die Bürgergeld beziehen, steigen wird: „Der Kreis wird größer werden, weil Haushalten mit geringem oder keinem Einkommen der finanzielle Anreiz zur Arbeit fehlt. Daran wird auch die Mindestlohnerhöhung nichts ändern.“

Zwar würden die Jobcenter-Mitarbeiter in den Beratungsgesprächen versuchen, den Kunden deutlich zu machen, dass Arbeiten auch dazu diene, soziale Kontakte zu halten und Selbstbestätigung zu finden. „Aber wenn man die Sache ehrlich betrachtet, dreht sich schlussendlich alles immer wieder ums Geld“, so Steffi Ebert.

Immer mehr Menschen stellen Antrag auf Bürgergeld

Die Jobcenter-Chefin weiter: „Wir haben in Thüringen längst nicht so viele tarifgebundene Arbeitgeber wie in den Altbundesländern. Deshalb fehlen mir auf die Frage, was denn dann mit Arbeitnehmern ist, die nächstes Jahr kein Lohn-Plus von 12 Prozent bekommen, ein Stück weit die Antworten.“

Ebert verwies darauf, dass die Zahl der Leistungsempfänger in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen sei. „Das hat sich nun ins Gegenteil verkehrt." Aufgrund der neuen Rahmenbedingungen würden immer mehr Menschen Bürgergeld beantragen.

Auf die Frage zu den Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Leistungsempfängern sagte Ebert, nach der Corona-Pandemie seien Sanktionen „nur bedingt“ wieder möglich. Doch die Leistungsminderungen seien „an sehr hohe verwaltungsrechtliche und -technische Hürden geknüpft“. Das bedeute, dass noch mehr Zeit als vorher vergeht, ehe das Jobcenter die Maßnahmen aussprechen könne.

„Kommen uns manchmal vor wie ein zahnloser Tiger“

Früher habe man bei Verstößen unverzüglich handeln können, berichtet Ebert: „Wer zu einer Einladung nicht kam und keine wichtigen Gründe dafür vortrug, dem konnte sofort die Leistung um zehn Prozent für drei Monate gemindert werden.“ Jetzt sei dies nur „in einem Stufensystem“ möglich. „Das Verwaltungsverfahren ist viel aufwendiger, es bedarf vieler Nachfragen und Anhörungen durch die Behörde.“

Die Folgen für die Jobcenter-Mitarbeiter seien fatal. „Wir kommen uns schon manchmal vor wie ein zahnloser Tiger. Das ist ein bisschen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen durch die Hintertür. Fordern dürfen wir jedoch nur noch mit hohen Hürden und viel Aufwand.“

Weil sie keine oder nur milde Reaktionen der Behörde zu befürchten haben, lassen viele Leistungsempfänger Termine im Jobcenter einfach sausen.

„Die Ausfallquote ist hoch. Oft sind mehrere Einladungen nötig, bis wir die Personen erreichen“, so Steffi Ebert. „Wir versuchen neben den schriftlichen Einladungen per Post und per E-Mail den Kunden nachzutelefonieren, um das Fernbleiben zu hinterfragen.“

Minister Heil wollte Zeitraum ohne Leistungskürzungen

Mit ihren Schilderungen aus der Praxis bestätigt die Thüringer Jobcenter-Chefin, was viele Experten bei Einführung des Bürgergelds Anfang 2023 befürchtet hatten - nämlich, dass das Prinzip „Fördern und fordern“ weitgehend aufgegeben wird und der Staat sich mehr auf das Fördern konzentriert.

Bundesarbeitsminister Heil wollte Bürgergeld-Empfängern sogar eine Vertrauenszeit von sechs Monaten gewähren. In dieser Phase hätten die Leistungen gar nicht gekürzt werden dürfen. Doch die Union stellte sich quer und drohte, das gesamte Gesetz zu blockieren. 

Sozialverbände kritisierten die Fortführung der Sanktionen. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Sozialverbandes, sagte: „Solange in der Grundsicherung weiterhin sanktioniert wird und solange die Menschen weiter in Armut gehalten werden, kann nicht ernsthaft von einer echten Reform, sondern bestenfalls von einer Novelle gesprochen werden.“

gös/

 




GUTE NACHRICHTEN

AUS HESSEN
 
                                               fürSe
nioren


SICHERHEITSPOLITIK


  • Innerhalb der letzten fünf Jahre sind Wohnungseinbrüche in Hessen um mehr als 50% gesunken. Mit einer eigenen Computer-Prognosesoftware hat die Polizei ein effektives       Mittel, um insbesondere Einbruchs-serien frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Sie   leitet aus polizeilichen Datenbeständen Schwer-punkte zu Wohnungseinbrüchen ab und     erkennt damit Verhaltensmuster sogenannter reisender Täter.
     
  • Es gibt landesweit Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren, die einen bedeutsamen Präventions-baustein darstellen. Sie fungieren als „Multiplikatoren“ der     Polizei und informieren Seniorinnen und Senioren auf unterschiedlichste Weise, z. B. im   Rahmen von Veranstaltungen oder Bürgersprechstunden über alle Fragen von Vorsorge   und Schutz.
     
  • Jahr für Jahr bringen wir mehr Polizei auf Hessens Straßen: Bis 2025 wird die Zahl der   Polizistinnen und Polizisten bis auf 16.000 weiter wachsen.

10 MIO. EURO FÜR UNSER PFLEGEINFRASTRUKTURPROGRAMM


  • Weil uns die Sicherheit der hessischen Bürgerinnen und Bürger am Herzen liegt,    nehmen   wir im Doppelaushalt 2023/2024 inzwischen mehr als 1,9 Mrd. Euro in die  Hand.
     
  • In Hessen gehen wir gezielt gegen Telefonbetrüger vor. So gibt es in den regionalen  Kriminalitätsinspektionen Wiesbaden, Kassel und Offenbach für „Straftaten zum Nachteil   älterer Menschen“ besondere Arbeits- bzw. Ermittlungsgruppen. Im Polizeipräsidium   Frankfurt am Main wurde sogar ein ganzes Fachkommissariat eingeführt.
     
     
  • Darüber hinaus beteiligt sich das Hessische Landeskriminalamt an einer Bund-Länder-   Projektgruppe, um Telefonbetrüger schneller überführen zu können.
       
  • Seit 2020 wird der Ausbau der Videosicherheitstechnik in Kommunen vom Land mit 2,8   Mio. Euro unterstützt. Seit dem Jahr 2000 verzeichnen wir einen Rückgang bei der Straßenkriminalität von   rund 50%, also bspw. Taschendiebstahl, Diebstahl aus Fahrzeugen oder Raubdelikte   und eine deutliche Erhöhung der Aufklärungsquote.

 UNSERE PFLEGESTRATEGIE

  • Mit unserem Programm zur Förderung von Gemeindeschwestern wollen wir durch   präventive und aufsuchende Beratung Senioren darin unterstützen, ihr selbstbestimmtes   Leben zu erhalten und das Risiko einer Pflegebedürftigkeit frühzeitig zu erkennen. Unser   Ziel ist es, dieses Erfolgsprogramm flächendeckend in Hessen zu etablieren. Daher   stellen wir dafür im Doppelhaushalt 2023/2024 fast 11 Mio. Euro bereit.
     
  • Um pflegende Angehörige zu entlasten legen wir im Doppelhausalt 2023/2024 ein 10   Mio. Euro starkes Pflegeinfrastrukturprogramm auf, durch das die Ausweitung von Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen gefördert wird.
     

  • Darüber hinaus fördern wir Modellvorhaben zur Schaffung flexibler Angebotsstrukturen in der Kurzzeit- und Tagespflege mit 4 Mio. Euro, ebenfalls um pflegende Angehörige zu entlasten.
     
  • Wir bauen weitere Pflegestützpunkte zu Case-Management-Zentren aus, damit   Pflegebedürftige und deren Angehörige über den gesamten Zeitraum der   Pflegebedürftigkeit hinweg einen Anlaufpunkt für ihre Fragen sowie Anliegen haben.
     
  • Mit dem in Deutschland einmaligen Pflegequalifizierungszentrum unterstützen wir Pflegeeinrichtungen darin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausland zu gewinnen, um in der Pflege Fuß zu fassen.

WOHNORTNAHE
GESUNDHEITSPOLITIK

  • Wir fördern die ambulante medizinische Versorgung im ländlichen Raum und     bestärken mit einer finanziellen Förderung unsere Kommunen darin, eine regionale   Gesamtstrategie
    „Gesundheit“ aufzubauen.
  • Darüber hinaus fördert das Land u.a. die Gründung von Gesundheitszentren, medizinischen Versorgungszentren oder die Gründung bzw. Übernahme einer   Vertragsarztpraxis im ländlichen Raum.
  • Mit der Landarztquote bringen wir junge Haus- bzw. Kinder- und Jugendärzte in   unterversorgte Gebiete. Dabei bereiten wir die jungen Menschen gezielt auf den Beruf   als  Arzt oder Ärztin auf dem Land vor. Hieran können auch ganz reguläre   Medizinstudenten teilnehmen, sodass wir noch mehr Potenzial aus der Landarztquote   holen. Außerdem vergeben wir ein Stipendium in Höhe von 1.000 Euro pro Semester.

MOBILITÄTSANGEBOTE

  • Mit unserem Programm „Bürger fahren Bürger“ unterstützen wir Ehrenamtliche, die einen „Bürgerbus“ fahren, wo eine regelmäßige Nutzung im ÖPNV wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Damit verbessern wir die Anbindung der Ortsteile und tragen dazu bei, dass vor allem ältere Menschen ihre rundversorgung sicherstellen und die bestehende Infrastruktur (Ärzte, Apotheken, Lebens-mittelmärkte etc.) weiter nutzen können.
  • Um weitere 30 Bürgerbusse zu finanzieren,
    stellen wir im Doppelhaushalt 2023/2024 weitere 1,5 Mio. Euro zur Verfügung.
  • Um mehr Barrierefreiheit und einen höheren Komfort umzusetzen, haben die Deutsche Bahn, das Land Hessen, der RMV* und der NVV* ein Modernisierungs-programm für Bahnhöfe in Höhe von 584 Mio. Euro geschnürt, an dem sich das Land mit 183 Mio. Euro beteiligt. Von den Fördergeldern sollen bis zum Jahr 2030 mehr als 90% aller Bahnhöfe in Hessen modernisiert bzw. barrierefrei werden. *RMV: Rhein-Main-Verkehrsverbund // *NVV: Nordhessischer VerkehrsVerbund.


  • Zum 01. Januar 2020 haben wir unser Angebot der kostengünstigen Flatrate-Tickets - als erste in Deutschland - um das Seniorenticket Hessen erweitert. Für einen Euro am Tag, also 365 Euro im Jahr, können alle, die 65 Jahre oder älter sind, hessenweit den ÖPNV nutzen.

EINSTIEG IN DIE DIGITALE WELT

  • Damit mehr Seniorinnen und Senioren von neuen technischen Möglichkeiten profitieren können, gibt es seit 2021 das Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“. Zumeist ältere Menschen ebnen als Lotsen den Weg und schulen ihre Altersgenossen wohnortnah im Umgang mit Tablet, Smartphone und Co. Unterstützung und die notwendige Technik erhalten Ehren-amtliche an Stützpunkten, die die Nachfrage mit dem neuen Angebot koordinieren.
  • Seit 2022 gibt es die Initiative: „Senioren im Netz“ (SiN).
    Hier werden ältere und vielleicht unerfahrene, aber auch
    neugierige und der Technik gegenüber aufgeschlossene
    Menschen in die digitale Welt begleitet. 2022 standen dafür
    160.000 Euro zur Verfügung.
  •  In der Hochphase der Corona-Pandemie haben wir 10.000
    Tablets in hessische Pflegeeinrichtungen gebracht, damit
    Heimbewohnerinnen und -bewohner Kontakt zu ihren Angehörigen halten konnten – und davon profitieren viele bis heute.

ALTERSGERECHTES WOHNEN

Die wenigsten älteren Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen
sind barrierefrei. Deswegen unterstützen
wir Eigenheimbesitzer, die ihre Immobilie barrierefrei
machen möchten, mit Zuschüssen von bis zu 50%. Der
Höchstbetrag liegt bei 15.000 Euro.
• Für neue, gemeinschaftliche Wohnformen jenseits von Mietwohnungen
und Einfamilienhäusern gibt es seit 2021 eine neue
Beratungsstelle. Ziel ist es, Wohninitiativen und -projekte bei
ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und den Aufbau und
die Vernetzung lokaler Strukturen zu fördern.
• Die hessische Fachstelle zur Gründung von Demenz-
Wohngemeinschaften steht mit Informationen und Beratung
rund um das Thema Gründung und Begleitung von
selbstverwalteten ambulanten Demenz-Wohngemeinschaften
zur Verfügung.

SOZIALE INFRASTRUKTUR

  • Mit mobilen Bürgerbüros
    sorgen wir dafür, dass Amtsgänge und Verwaltungs-angelegenheiten wohnortnah
    und bei Bedarf analog erledigt
    werden können.
  • Ein Sonderprogramm für
    Gaststätten im ländlichen
    Raum trägt mit rund 10 Mio.
    Euro dazu bei, die Dorfgast-häuser als Treffpunkte der
    Dorfgeme
    inschaft zu erhalten.


  • Innenstädte stellen wichtige Treffpunkte und Einkaufsmög-lichkeiten für Personen dar, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Um diese zu erhalten haben wir das „Bündnis für die Innenstadt“ gegründet. Zudem stellen wir mit dem Förder-programm „Zukunft Innenstadt“ 40 Mio. € zur Wiederbelebung der Innenstädte bereit und loben den Landes-wettbeweb "Ab in die Mitte" aus.
  • Mit dem Dorfentwicklungspro-gramm und LEADER investieren wir jährlich rund 50 Mio. Euro in die soziale Infrastruktur unserer Städte und Dörfer, um die Lebensqualität und den Zusammenhalt von Jung und Alt zu unterstützen.
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